Am 12. Januar fand die Jahrespressekonferenz des Brainergy Park Jülich statt. Teilgenommen haben in ihrer Funktion als Gesellschaftervertreter der Brainergy Park Jülich GmbH Wolfgang Spelthahn (Landrat des Kreises Düren), Axel Fuchs (Bürgermeister der Stadt Jülich), Frank Rombey (Bürgermeister der Gemeinde Niederzier), Jürgen Frantzen (Bürgermeister der Landgemeinde Titz) und die beiden Geschäftsführer des Brainergy Park Jülich Frank Drewes und Prof. Dr.-Ing. Bernhard Hoffschmidt. Im Rahmen der Pressekonferenz blickten sie auf zahlreiche Ereignisse des Jahres 2022 zurück, diskutierten aktuelle Themen und präsentierten spannende Pläne für das neue Jahr.

Brainergy Park Jülich: Ein starker Motor für die Region und die Energiewende

Der Brainergy Park Jülich wird in Bezug auf Wärme und Kälte zu 94 Prozent CO2-neutral arbeiten, denn jedes Gebäude wird an ein sogenanntes Low-Ex-Energienetz angeschlossen und es erhält eine Photovoltaikanlage. „Dadurch werden wir weltweit das Gewerbegebiet mit der größten CO2-Reduktion.“ Das sagte Prof. Dr.-Ing. Bernhard Hoffschmidt, Geschäftsführer der Brainergy Park Jülich GmbH, bei der Jahrespressekonferenz des „Gewerbeparks der Energiewende“ am 12. Januar 2023. Ein Förderantrag für das Energiesystem wurde bereits beim zuständigen Bundesamt (BAFA) eingereicht. Hoffschmidt zeigte sich zuversichtlich, dass die Fördermittel zum Bau des Energiesystems noch im ersten Halbjahr 2023 bewilligt werden. Gemeinsam mit seinem Kollegen Frank Drewes gab er einen Ausblick auf Meilensteine, die im Jahr 2023 im Brainergy Park Jülich anstehen.

Entwicklungsschwerpunkt Wasserstoffwirtschaft

Drewes stellte heraus, wie wichtig die Ansiedlung des Helmholtz-Clusters für Wasserstoffwirtschaft mit einem Fördervolumen von knapp einer Milliarde Euro für die wirtschaftliche Dynamik des Brainergy Park Jülich sei: „Das ist ein Meilenstein für den Brainergy Park Jülich und für die Region“, sagte Drewes. „Im Jahr 2038 werden sich hier 1.000 Menschen mit Fragen des grünen Wasserstoffs befassen. Wir tun alles dafür, dass sich dieses Helmholtz-Cluster Wasserstoff im Brainergy Park Jülich weiterhin etabliert“, betonte er. Bereits im Jahr 2022 habe man dem Cluster sehr kurzfristig erste Bürocontainer zur Verfügung gestellt. Aktuell ist das Brainergy Technikum im Bau. Bauherrin ist die Jülicher Immobiliengesellschaft mbH. Diese 900 Quadratmeter große Halle soll am 1. August 2023 fertiggestellt und könnte dann gegebenenfalls vom Wasserstoffcluster genutzt werden. Für Unternehmen aus dem Umfeld der Wasserstoffwirtschaft hat der Brainergy Park Jülich ein Areal von vier Hektar reserviert, in dessen Zentrum das künftige Zentralgebäude des Wasserstoffclusters entstehen wird.

Der Kreis Düren errichtet am Rand des Gewerbeparks außerdem einen Elektrolyseur für grünen Wasserstoff. Er bezieht seine Energie aus dem nördlich an den Brainergy Park Jülich angrenzenden Solarpark. Die Anlage wurde ursprünglich für eine Leistung von 6 MW konzipiert. Aufgrund der großen Nachfrage nach grünem Wasserstoff wird sie aber wesentlich größer gebaut, kündigte Landrat Wolfgang Spelthahn an. Der Elektrolyseur könnte künftig mit einer Leistung von bis zu 20 MW grünen Wasserstoff produzieren.

Gründerzentrum „Brainergy Hub“

Wenige Tage vor Weihnachten 2022 wurden die Unterlagen für den Förderantrag zum Bau des Gründerzentrums „Brainergy Hub“ bei der Bezirksregierung Köln eingereicht. Der Zuwendungsbescheid des Landes NRW für den Bau des Hubs soll im ersten Halbjahr vorliegen, erklärte Prof. Bernhard Hoffschmidt. Das kreisrunde Gebäude wird ab 2026 den Zentraler Anlauf-, Orientierungs- und Informationspunkt im Brainergy Park Jülich bilden. Es wird auf 10.000 Quadratmetern Bürofläche als lebendiges und kommunikatives Gründerzentrum mit hoher Aufenthaltsqualität errichtet. Damit der Brainergy Park Jülich bereits früh Startups an diesen Standort bindet, entsteht im Jahr 2023 als Übergangslösung ein Startup Village in einer Holzmodul-Bauweise. Hoffschmidt: „Hier soll eine kreative Atmosphäre mit einem intensiven Austausch entstehen. Es ist ein Experiment. Wir können dabei lernen und das, was wir gelernt haben, später in den Hub hineinnehmen.“ Erste Module des Startup Village werden im April bezogen – das ganze Village soll bis Jahresende 2023 fertiggestellt sein.

Gründung einer Immobiliengesellschaft geplant

Die Gesellschafter des Brainergy Park Jülich planen darüber hinaus die Gründung einer eigenen Immobiliengesellschaft. Sie wird standardisierte Büros, Labore und Hallen für Unternehmen errichten, die nicht selbst im Gewerbepark bauen wollen, sagte Jürgen Frantzen, der Bürgermeister der Landgemeinde Titz und Vorstandsmitglied im Aufsichtsrat des Gewerbeparks. Dies entspreche dem Bedarf vieler Unternehmen, die sich für eine Ansiedlung im Brainergy Park Jülich interessierten.

Mehr Bürgerinformation geplant

Der Brainergy Park Jülich wird im Jahr 2023 die Bürgerinnen und Bürger noch intensiver über die Pläne und Baumaßnahmen auf seinem Gelände informieren. So werden die Altbürgermeister Hermann Heuser und Heinrich Stommel ab März 2023 als Brainergy-Botschafter regelmäßig Führungen über das Gelände anbieten. Schon jetzt können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über QR-Codes an Info-Stelen im Park über die zukünftige Nutzung der Areale informieren.

Gute Aussichten für das Jahr 2023

Für das Jahr 2023 sieht Brainergy Park-Geschäftsführer Frank Drewes den Gewerbepark gut aufgestellt: „Wir haben zahlreiche Anfragen von Unternehmen, auch aus der Wasserstoffwirtschaft, die in den Brainergy Park Jülich kommen wollen. Hier wird Wissen in die Wirtschaft transferiert. Damit entstehen Arbeitsplätze,“ sagte Drewes: „Wir wollen und wir werden daran arbeiten, dass das auch im Jahr 2023 wirklich gut läuft“. Mindestens sechs weitere Grundstücksverkäufe an Unternehmen stehen laut Drewes im Jahr 2023 bevor. Der Jülicher Bürgermeister Axel Fuchs, Aufsichtsratsvorsitzender der Brainergy Park Jülich GmbH, gab als Ziel die Schaffung von mindestens 4.000 neuen Arbeitsplätzen durch den Gewerbepark an. Die Trägerkommunen Jülich, Titz und Niederzier bereiteten die aktuell Infrastruktur vor, damit die Fachleute, die künftig im Brainergy Park Jülich arbeiten, mit ihren Familien auch in direkter Nähe zu ihrem Arbeitsplatz wohnen und leben könnten.