Solartreibstoff-Pionier Synhelion erhält Förderung aus dem Energieforschungsprogramm des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie

Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert im Rahmen seines Energieforschungsprogramms ein Forschungsprojekt des Schweizer Solartreibstoff-Pioniers Synhelion und weiteren Partnern mit 3,92 Millionen Euro, um damit den Ausbau synthetischer Treibstoffe in Deutschland und Europa voranzutreiben. Synhelion wird mithilfe der Förderung die weltweit erste industrielle Anlage für solare Treibstoffe bauen.

Die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energieträger stellt eine der wichtigsten globalen Zukunftsherausforderungen dar. Synthetische Treibstoffe sind klimafreundlich und bieten eine nachhaltige Alternative zu fossilen Treibstoffen. Sie sind mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren, Flugzeugturbinen und der bestehenden Treibstoffinfrastruktur kompatibel. Durch ihre hohe Energiedichte erfüllen sie auch die Anforderungen für Langstreckentransporte und Verkehrsträger in der Luftfahrt.

Das BMWi will die Herstellung synthetischer Treibstoffe in Deutschland ausbauen und unterstützt dafür das Forschungsprojekt SolarFuels mit einer Fördersumme von 3,92 Millionen Euro. Das Projekt wird von der Synhelion Germany GmbH, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und dem Solar-Institut Jülich der FH Aachen (SIJ) durchgeführt.

Die weltweit erste industrielle Anlage für solare Treibstoffe

Ziel des Projektes ist der Aufbau und Betrieb der weltweit ersten Anlage zur industriellen Produktion von solaren Treibstoffen im Brainergy Park Jülich, Nordrhein-Westfalen. Die Anlage wird zum ersten Mal im industriellen Maßstab die gesamte integrierte Technologiekette vom konzentrierten Sonnenlicht bis zum synthetischen, flüssigen Treibstoff abdecken. Die konkreten Endprodukte sollen solares Kerosin und solares Benzin sein.

Synthetische Treibstoffe zur Dekarbonisierung von Luftfahrt und Langstreckenverkehr

Die geplante Anlage greift auf das von Synhelion entwickelte solarthermische Verfahren für die Herstellung von synthetischen Treibstoffen zurück, das auf Prozesswärme aus konzentriertem Sonnenlicht basiert. 2019 hatte Synhelion bereits in einer kleinen Pilotanlage mit der ETH Zürich die Machbarkeit der Technologie unter realen Betriebsbedingungen bewiesen. In der Anlage Synlight des DLR testete Synhelion 2020 einen zweiten Prototyp erfolgreich mit künstlichem Sonnenlicht. Um Solartreibstoff möglichst schnell auf den Markt zu bringen, ist Synhelion im Mai 2021 eine Partnerschaft mit Wood, dem weltweit führenden Anbieter von Beratungs- und Ingenieurleistungen in den Bereichen Energie- und Umwelttechnik, eingegangen. Im Rahmen der Zusammenarbeit wurde auf dem Solarturm Jülich des DLR eine Testanlage zur Herstellung von Synthesegas aufgebaut, um die Technologie in industriellem Maßstab zu demonstrieren.

Gianluca Ambrosetti, CEO und Gründer von Synhelion, freut sich über die Förderung durch das BMWi: „Die Förderung durch das BMWi ist eine Anerkennung der Zukunftsträchtigkeit unserer Technologie. Sie bestätigt unser Potenzial zu wirtschaftlichem Erfolg und unterstützt unsere Entwicklung auf dem Weg zur wirtschaftlichen Bereitstellung unserer Solartreibstoffe.“

Professor Christian Sattler, kommissarischer Leiter des DLR-Instituts für Future Fuels, ergänzt: „DieTests auf dem Solarturm Jülich und die neue Anlage im Brainergy Park sind wichtige Schritte auf dem Weg zur anwendungsnahen und industriellen Herstellung von solaren Treibstoffen. Wir freuen uns sehr, dass wir diese Projekte gemeinsam mit Synhelion entwickeln können.“

Die deutsche Bundesregierung fördert in dem Forschungsschwerpunkt „Alternative Kraftstoffe“ Forschungsvorhaben für eine CO2-freie Mobilität technologieoffen. Als flüssige Energieträger mit einer hohen Energiedichte bieten synthetische Treibstoffe eine vielversprechende Lösung, um CO2-Emissionen in der Luftfahrt und im Langstreckenverkehr effizient zu reduzieren.

Quelle: www.synhelion.com

(20.10.2021)